Die Festivalgäste

Viktor Brim (1987 in Taschkent, Usbekistan geboren) ist Künstler und Filmemacher. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit filmischen Räumen, urbanen Phänomenen und dem Konzept von Macht. Die physische Manifestation von Machtstrukturen und ihre räumliche Ausdehnung ist in Brims Videoinstallationen, Filmen und Publikationen zentral. Seine Arbeiten wurden zuletzt im Edith-Russ Haus für Medienkunst Oldenburg, Kunst im Tunnel Museum Düsseldorf und im Hiroshima City Museum of Contemporary Art präsentiert.

Elena Conradi ist Kunsthistorikerin und Galeristin.
Der erste Videokünstler, mit dem Elena Conradi über seine Arbeit sprach, war Tony Oursler. 1997 hatte sie direkt nach dem Studium der Kunstgeschichte einige Monate für ein unbezahltes Praktikum in New York verbracht, wo ihre erste Chefin sie beauftragte, Kekse für den Hund des Künstlers zu besorgen und zum Interview mitzubringen. Zurück in Hamburg organisierte sie später eine Ausstellungsreihe mit Kunstpreis, deren Schwerpunkt sie 2015 von Malerei auf Videokunst verlagerte – eine Entscheidung, mit der sie das Wohlwollen ihres Sponsors allerdings überstrapazierte und die der Übersichtsschau nach fünfzehn Jahren ein Ende setzte. Zeitbasierte Medien zählen zum festen und wesentlichen Bestandteil des Programms ihrer Galerie, die sie seit 2008 zusammen mit Heiner Conradi führt. Elena Conradi lebt in Brüssel und Hamburg.

Russel Hlongwane ist Kulturproduzent mit Sitz in Durban, Südafrika. Seine Arbeit beschäftigt sich mit den Spannungen zwischen Erbe/Moderne und Kultur/Tradition, die mit dem Leben Schwarzer Menschen einhergehen. Seine Praxis umfasst kulturelle Forschung, Schreiben, kreatives Schaffen, Design, Film und Kuratieren.
Er ist Teil einer Reihe von Arbeitsgruppen in der Region des südlichen Afrikas, auf dem afrikanischen Kontinent und international.
Er hat Arbeiten in München, Marrakesch, Maputo, Karlsruhe, Harare, Bristol, Tokyo und in ganz Südafrika gezeigt.

Natasha A. Kelly ist promovierte Kommunikationssoziologin, Autorin, Kuratorin und Künstlerin. Ihre Kunstinstallationen wurden u.a. in Berlin, Dresden und Düsseldorf gezeigt. Mit ihrer preisgekrönten Dokumentation Millis Erwachen feierte sie ihr Filmdebüt auf der 10. Berlin Biennale 2018. Die gleichnamige Publikation erschien im selben Jahr im Orlanda Frauenverlag in Berlin. Basierend auf ihrem Buch Sisters & Souls (2015) wird seit 2016 unter ihrer künstlerischen Leitung das sequentielle Empowerment-Theater M(a)y Sisters zum Gedenken an die afro-deutsche Dichterin May Ayim am HAU Hebbel am Ufer Theater in Berlin inszeniert.
Ihr Regiedebüt beging sie 2019/20 mit der internationalen Aufführung ihrer Dissertationsschrift Afrokultur. Der Raum zwischen gestern und morgen (2016) in drei Ländern (Brasilien/USA/Deutschland) und drei Sprachen (portugiesisch/englisch/deutsch). Mit der Publikation The Comet - Afrofuturism 2.0 (2020) und das gleichnamige Symposium, das 2018 am HAU Theater von ihr kuratiert wurde, bewegte sie sich erstmals von historischen Darstellungen weg hinzu Visionen von Zukunft. Im April 2021 erscheint ihr neustes Buch, Rassismus. Strukturelle Probleme brauchen strukturelle Lösungen als Reaktion auf den Black Lives Matter Sommer 2020.

Dr. Doris Krystof ist Kuratorin, Autorin und Dozentin.
Studium der Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Geschichte. 1993 Promotion in Kunstgeschichte an der Universität zu Köln. Nach dem Volontariat an der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, als Kuratorin für moderne und zeitgenössische Kunst tätig (Kunsthalle Wien, K21, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen). Zahlreiche monografische und thematische Ausstellungen (u.a. „Ich ist etwas Anderes“, Steve McQueen, Eija-Liisa Ahtila, Martin Kippenberger, „Talking Pictures. Theatralität in zeitgenössischen Film-und Videoarbeiten“, Gillian Wearing, Wael Shawky, Akram Zaatari, Carsten Nicolai, Hito Steyerl). Tätigkeit als Autorin und Dozentin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur modernen und zeitgenössischen Kunst mit den Schwerpunkten Video/Film, Fragen der Inszenierung und literarisch-theatralen Verfahren in der bildenden Kunst.

Michelle-Marie Letelier ist Künstlerin und erhielt ihren BA an der Universidad Católica de Chile im Jahr 2000. Sie nahm an Postgraduiertenprogrammen wie dem Goldrausch Künstlerinnenprojekt art IT und als Gaststudentin im Studiengang Experimentelle Mediengestaltung an der Universität der Künste in Berlin teil.
Ihre Arbeiten wurden international in Biennalen, Galerien, Museen und Institutionen gezeigt. Ihre Videos und VR wurden in internationalen Screenings und Festivals ausgestellt, darunter: VRHAM! Festival 2020; 5. Mercosur Biennale und X Chilenische Medienkunst-Biennale.

Paloma Nana studierte Medienkulturwissenschaften sowie Sprachen und Kulturen Afrikas an der Universität zu Köln. Zurzeit ist sie freie Mitarbeiterin am Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln, wo sie das Awareness-Vermittlungsprogramm für die kommende Sonderausstellung RESIST! Die Kunst des Widerstands mitbetreut. Für die Temporary Gallery (Centre for Contemporary Art in Cologne) organisiert sie in Zusammenarbeit mit Aneta Rostkowska, Jana Dormann, Siddhartha Lokanandi und Denzel Russel die im Rahmen der Ausstellung A Sequence of Events in the Lives of the Dormant stattfindenden Online Reading Sessions zum Thema Black Quantum Futurism. Ihr Interesse gilt der postkolonialen Forschung, der (Black) Peformance Theory sowie auch widerständigen Narrativen in der Populärkultur.

Dr. Astrida Neimanis ist Professorin und Autorin. Sie schreibt und arbeitet an der Schnittstelle von Feminismus und Umweltveränderung. Ihre Forschung konzentriert sich auf Körper, Wasser sowie Wetter und wie diese uns helfen können, Gerechtigkeit, Fürsorge, Verantwortung und Beziehung inmitten der Klimakatastrophe neu zu denken. Ihr jüngstes Buch trägt den Titel Bodies of Water: Posthuman Feminist Phenomenology. Astrida ist außerordentliche Professorin an der Fakultät für kritische und kreative Studien an der UBC Okanagan auf dem nicht anerkannten Territorium der Syilx Okanagan, in Kelowna, British Columbia.

Viktor Neumann ist Kurator und Kunsthistoriker. Er kuratierte Ausstellungen und Projekte für u.a. Whitney Museum of American Art, New York, Bildmuseet Umeå, National Centre for Contemporary Arts Yekaterinburg The Kitchen, New York, Künstlerhaus Stuttgart und der Städtischen Galerie Gdańsk. Er war kuratorischer Assistent der Öffentlichen Programme der documenta 14, Assistenz-Kurator der 3. Moscow Biennale For Young Art, sowie Helena-Rubinstein-Stipendiat des Whitney Museum of American Art Independent Study Programs. Er war Teil des kuratorischen Kernteams der Bergen Assembly 2019 und, gemeinsam mit Paul B. Preciado, Ko-Kurator des transnationalen Projekts Parlament der Körper. Aktuell ist er Gastprofessor für Kuratorische Studien an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Gemeinsam mit Nikola Dietrich und Eva Birkenstock ko-kuratiert er 2021 die performative Plattform REBOOT am Kölnischen Kunstverein und Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf. Er lebt in Berlin und Zürich.

Dr. Joanna Page ist Dozentin für lateinamerikanische Literatur und visuelle Kultur an der University of Cambridge. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Wissenschaft und Kultur und sie ist Autorin mehrerer Publikationen über Kino, Graphic Fiction, Literatur und visuelle Kunst in Lateinamerika. Ihr neuestes Buch trägt den Titel Decolonizing Science in Latin American Art (erscheint bei UCL Press, April 2021) und untersucht eine neue Welle transdisziplinärer Kunst-Wissenschafts-Projekte lateinamerikanischer Künstler.

Úna Quigley ist Künstlerin. Sie wurde in Dublin geboren und schloss 2001 ihr Studium am Crawford College of Art in Cork, Irland und an der Winchester School of Art in Spanien und Großbritannien mit einem MA in European Fine Art ab. Seitdem war sie u.a. in Kassel, Paris, Berlin und Cork mit Ausstellungen vertreten. Im Jahr 2020 zeigte sie Arbeiten in SSA/Cutlog an der Royal Scottish Academy Edinburgh, ein Screening zum internationalen Frauentag in der Blackrock Library Dublin, Photophobia, Art Gallery of Hamilton, Ontario und 1,2,3,4: Dance in contemporary artists' films in der Glucksman Gallery Cork, Irland. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen von lokalen Institutionen, u.a. den Artistsʼ Bursary Award des Arts Council of Ireland im Jahr 2017 und den Tyrone Guthrie Residency Award des Galway County Council im Jahr 2020. Quigleyʼs Praxis umfasst das Schreiben, Zeichnen und Filmemachen. Sie lebt mit ihrem Partner, dem Komponisten Loz Fitzgibbon, und ihren beiden Kindern im Westen Irlands.

Lex Rütten & Jana Kerima Stolzer arbeiten seit 4 Jahren als Künstlerduo zusammen. Der Ausgangspunkt ihrer multimedialen Installationen und Performances ist häufig geprägt von der Verflechtung des Menschen mit seiner technologischen Umwelt und den daraus entstehenden Erzählungen und emotionalen Herausforderungen. In der Vergangenheit realisierte das Duo Projekte sowohl in der freien Theaterszene als auch in Ausstellungskontexten.
thisisinternet.de

Vanina Saracino ist freie Kuratorin und Autorin. In ihrer Arbeit befasst sie sich mit Theorien und Kunstpraktiken, die explizit anthropozentrische und binäre Weltbilder aus ökologischer Perspektive in Frage stellen, mit einem Schwerpunkt auf Linsen-basierten und zeitbasierten Kunstpraktiken. Sie war Co-Kuratorin der Gruppenausstellung Tiger in Space im Museum für Zeitgenössische Kunst Estland (EKKM, Tallinn, 2019) und der Screen City Biennale zum Thema Ecologies – lost, found and continued, (Stavanger, Norwegen, 2019) außerdem Herausgeberin des SCB Journal, Vol. 2.
2015 war sie Mitbegründerin von OLHO, einem internationalen Projekt über zeitgenössische Kunst und Kino, das in Rio de Janeiro und São Paulo initiiert wurde und auch im Teatrino di Palazzo Grassi (2017) und im Palais de Tokyo (2018) gezeigt wurde. Sie arbeitete u.a. mit dem Teatrino di Palazzo Grassi (Venedig), der TBA21-Akademie, der Cinemateca Brasileira (São Paulo), der Cinemateca do MAM (Rio de Janeiro), dem Palais de Tokyo (Paris), dem Salzburger Kunstverein (Salzburg) und dem EYE Film Institute (Amsterdam) zusammen.

Dr. Linnea Semmerling ist Direktorin des Düsseldorfer Inter Media Art Institute (IMAI), einer Stiftung, die sich der Sammlung, Verbreitung, Präsentation und Erhaltung von Medienkunst widmet. Sie hat Abschlüsse in Kulturwissenschaft, Kunstwissenschaft und Technologieforschung der Universitäten Maastricht und Amsterdam. Semmerling organisierte Ausstellungen im ZKM Karlsruhe (DE), IKOB Eupen (BE), TENT Rotterdam (NL) und Marta Herford (DE) und schrieb Beiträge für Kataloge (ZKM Karlsruhe, Skulpturenmuseum Glaskasten Marl), Kunstmagazine (Kunstforum International, Metropolis M) und wissenschaftliche Fachzeitschriften (Organised Sound, Leonardo Electronic Almanac). Ihre kuratorischen und Forschungsinteressen betreffen sozial orientierte künstlerische Praktiken und die Beziehungen zwischen Technologien, Institutionen und den Sinnen.

P. Staff (geb. 1987, UK) lebt und arbeitet in Los Angeles, USA und London, UK. Die künstlerische Arbeit kombiniert Videoinstallation, Performance und Veröffentlichung und zitiert die Art und Weise, wie Geschichte, Technologie, Kapitalismus und das Gesetz die soziale Konstitution unserer heutigen Körper grundlegend verändert haben, mit einem besonderen Fokus auf Geschlecht, Debilität und Biopolitik. P. Staff kann bereits auf viele Ausstellungen zurückblicken und hat bedeutende Anerkennung und Preise für Arbeiten erhalten, die sich in privaten und öffentlichen Sammlungen auf der ganzen Welt befinden. P. Staffs Arbeiten wurden unter anderem in den Serpentine Galleries, London (2020); Dundee Contemporary Arts, Schottland (2019); dem Museum of Contemporary Art, Los Angeles (2017); New Museum of Contemporary Art, New York (2017); Contemporary Art Gallery, Vancouver (2016); Chisenhale Gallery, London (2015); Tate Liverpool, England (2014); Tate Modern, London (2012) ausgestellt.

Emily Vey Duke & Cooper Battersby sind Künstler*innen. Ihre Video- und Skulpturarbeiten wurden bereits im Whitney Museum, im Walker Center, im Institute of Contemporary Art Philadelphia, im Kraftwerk, im Musee d'Art Contemporain Montréal, beim New York Film Festival, beim Toronto International Film Festival und beim International Film Festival of Rotterdam gezeigt. Ihre 2019 entstandene Arbeit You Were an Amazement on the Day You Were Born wurde unter anderem in Rotterdam, auf dem Berwick Film and Media Festival, dem Camden International Film Festival und dem Antimatter Film Festival gezeigt. Ihre jüngste Arbeit Dear Lorde gewann den Grand Prize beim European Media Arts Festival und wurde 2017 auf der Videonale in Bonn gezeigt. Im Jahr 2011 standen sie auf der Shortlist für den Sobey Art Award. Sie haben Preise von Festivals auf der ganzen Welt erhalten und ihre Arbeiten befinden sich in den Bibliotheken von Harvard und Princeton.
Ein Buch über ihre Arbeit mit dem Titel The Beauty Is Relentless wurde 2012 bei Coach House Press/MOCCA veröffentlicht. Im Jahr 2015 wurde ein Buch von Duke in Zusammenarbeit mit Shary Boyle unter dem Titel The Illuminations Project veröffentlicht. Sie sind MacDowell-Stipendiaten.

Radio Maria, ein Musikformat von Maria Wildeis für elektronische-,
Neue -, experimentelle Musik, Elektroakustik, Techno und IDM präsentiert live Konzerte und DJ Sets in Verbindung mit virtuellen Umgebungen, Echtzeitcoding und visuellen Effekten. Für die Eröffnungsparty der Videonale.18 spielen Maria Wildeis, Ulrich Steinbach und Paloma Groove. Die Visuals kommen von Regisseurin und Installationskünstlerin Alisa Berger (DE/JP) und dem französischen Netz- und Digitalkünstler Michaël Borras aka. Systaime (FR/SP). (Foto: Anna Siggelkow)
radiomaria.xyz | mariawildeis.com

Sie befinden sich hier: VIDEONALE.18 / Festival / Festivalgäste